Nicht alles vergessen. Gelerntes Wiederfinden und verstehen

Wie schön wäre es, wenn man nie wieder etwas vergisst und sich auch an Ideen und Gedanken aus vergangenen Jahren zuverlässig erinnern könnte?

Die Annahme klingt verlockend, ist aber ohne technische Hilfsmittel nur schwer möglich. Mir geht darum, möglichst umfänglich und systematisch Notizen und Gedanken zu erfassen, um diese zu gegebener Zeit wieder aufrufen zu können.

Wie kann man sich Wissen besser merken und verknüpfen?

Ich möchte hier keine graue Theorie aufbauen, es geht mir eher um einen allgemeinen Aufbau des Systems.

Grundlegend ist die Idee ein »Second Brain«. Das System basiert auf vier Schritten, Capture, Organize, Distill, Express – kurz CODE. Ich möchte mir Inhalte vor allem besser merken und verknüpfen können und wähle daher einen etwas einfacheren Ansatz mit nur zwei Schritten.

Jeff Su hat es bei YouTube ganz passend als »Produktivitätssystem für normale Leute« zusammenfasst 🙃.

1. Capture / Erfassen

Your brain is for having ideas, not for holding them.

Mir ging es schon oft so, dass ich eine tolle Idee hatte und spätestens 10 Minuten später war sie weg - ich wusste nur noch, dass ich eine Idee hatte. Aber nicht mehr welche 🙈.

Um dem entgegenzuwirken, schreibe ich mir nun alles möglich auf.

Egal, ob konsumierte Inhalte, Gedanken oder Ideen. Alles landet entweder in der Erinnerung-App auf dem iPhone oder MacBook oder direkt in Notion.

Das eigentliche Tool spielt nur eine nebensächliche Rolle.

Es ist für mich wichtig, möglichst vollständig meine Gedanken aufzuschreiben, um sie sich nicht mehr aktiv merken zu müssen. Mein Kopf hat dann wieder mehr Freiraum und muss sich nicht aktiv alles merken.

Wichtig war für mich, dass ich ohne großen Aufwand, schnell und einfach eine Notiz mache, um sie dann später zu organisieren.

2. Organize / Organisieren

Diese Einträge gehe ich dann regelmäßig durch, ordne sie ein oder bearbeite sie direkt.

Hilfreich ist es, die Notizen nicht nach Thema, sondern nach späterem Anwendungsgebiet einzusortieren. So landen alle Notizen zu einem bestimmten Projekt auch direkt bei diesem. Wenn es also ein Gedanke zu einem konkreten Projekt ist, dann schreibe ihn zu dem Projekt.

Durch die Trennung von Erfassen und Organisieren kann ich jeden Schritt die nötige Zeit geben. Ich muss nicht schon beim Erfassen alle Details kennen, sondern kann auch zunächst recht grob erfassen und dann später richtig einordnen.

Reflexion und Wiederentdeckung von Inhalten

Meine erstellten Notizen und Gedanken versuche ich auch langfristig zu festigen.

Nach dem Erfassen und Organisieren spielt das System seine Stärken aus. Damit auch länger etwas hängen bleibt, muss ich die neu gelernten Inhalte auch festigen. Das funktioniert am besten, indem ich die Inhalte nach dem Konsum reflektiere und dann regelmäßig wiederhole.

1. Inhalte reflektieren

Ich versuche mir mindestens drei Punkte aufzuschreiben, die ich mir aus den Inhalten mitnehme.

Also beispielsweise etwas Neu-Gelerntes oder interessante Sichtweisen. Das Aufschreiben mache ich nicht immer direkt nach dem Konsumieren, manchmal auch erst später. Der Zeitpunkt ist dabei nicht das wichtige, sondern die Tätigkeit an sich. Die Inhalte noch einmal selbst zusammenzufassen hilft mir eigene Verknüpfungen zu erstellen.

Zusätzlich notiere ich mir, wenn ich etwas machen muss.

Das kann etwa eine Übung sein, die ich ausprobieren oder ein Buch, welches ich lesen möchte. So gehe ich auch sicher, dass die Inhalte auch für mich relevant sind. Inhalte, bei denen nicht direkt hängenbleibt, versuche ich in Zukunft einzuschränken. Klappt natürlich nicht immer 😉.

Vorlage Inhalte reflektieren in Notion

2. Inhalte wiederentdecken

Ich setze mir bei Bedarf eine automatische Erinnerung, bestimmte Inhalte und meine Notizen noch einmal mit etwas zeitlichem Abstand durchzugehen.

Ich entdecke sie so wieder und kann meine Notizen und Gedanken auch später noch nachvollziehen. Oft ergänze ich dabei meine Notizen. Die meisten Inhalte werden so nach und nach immer umfangreicher und ich kann mich immer weiter in bestimmte Ideen reindenken.

Dieser Schritt hilft, das Gelernte nachhaltig zu festigen.

Als technisches Tool nutze ich Notion. Ich habe mir dort eine Tabelle (📚 Inspirations-Bibliothek) angelegt, in der ich alle Inhalte als neuen Eintrag anlege.

Meine Erfahrungen

Ich nutze das System nun seit Mitte April und habe Stand heute (Mitte August) bereits über 800 Inhalte in meiner Bibliothek. Zu vielen habe ich mir Notizen gemacht, zu den meisten auch Erkenntnisse und Aufgaben notiert.

Anfangs war dies eine Umstellung und fühlte sich nach Mehrarbeit an, was es natürlich im ersten Moment auch ist.

Schnell ergaben sich aber Vorteile, weil ich Inhalte von vor ein paar Tagen gesucht und relativ schnell wiedergefunden habe.

Durch meine eigenen Notizen konnte ich mich schneller wieder in die Inhalte und meine Gedanken versetzen. Die automatische Erinnerung an bereits konsumierte Inhalte hilft mir immer wieder, dass mir wichtige Gedanken und Ideen länger im Sinn bleiben und so reifen können.

Oft kann ich sogar Gedanken aus anderen Einträgen/Inhalten miteinander verknüpfen.

Im Ergebnis habe ich so zwar etwas mehr Aufwand, kann aber auch deutlich mehr mit den konsumierten Inhalten anfangen und vergesse die unzähligen kleinen Ideen nicht mehr.

Robert Janus Profilfoto
Hallo, ich bin Robert ✌🏼

Als digitaler Rebell und Experte helfe ich dir und deinem Unternehmen, die digitale Welt besser zu navigieren und eure Stärken voll auszuschöpfen.

Ich verbinde tiefes Wissen mit einem frischen Blick, um etablierte Denkmuster aufzubrechen und neue Ansätze zu finden.

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