Ich musste konzentriertes Arbeiten neu lernen

Normalerweise bin ich nicht der Erste, der sagt: „Früher war alles besser.“
Aber über eine Sache mussten sich meine Großeltern keine Gedanken machen, die mir heute echte Probleme bereitet: konzentriertes und vor allem ablenkungsfreies Arbeiten.

In Zeiten ständiger Ablenkung durch Smartphones habe ich etwas neu lernen müssen, das für meine Großeltern noch Alltag war: ohne Unterbrechungen an einer Sache dranzubleiben.

Vor 20 Jahren war es für mich auch nicht immer leicht, mich auf ein Thema zu konzentrieren. Ich habe mir Ablenkung gern gesucht und dankend angenommen. Draußen war es oft spannender, als sich für Hausarbeiten im Studium oder komplexe Aufgaben bei der Arbeit hinzusetzen.
Aber wenn mich ein Thema gepackt hat, dann verging die Zeit wie im Flug – ich war kaum vom Schreibtisch zu lösen.

Es war einfach „kein Ding“. Heute ist das anders.

Die nächste Benachrichtigung am Smartphone ist nur Sekunden entfernt, und endlose Feeds in sozialen Netzwerken üben eine größere Anziehungskraft aus als die scheinbar dröge Arbeit.
Manchmal fühlt es sich fast körperlich unangenehm an, das Smartphone nicht dabeizuhaben und die sozialen Netzwerke links liegen zu lassen. Die schnelle Ablenkung ist zu verlockend – und die Konzentration auf die eigentliche Arbeit rückt gefühlt immer weiter aus dem Fokus.

Zuerst musste mir das überhaupt bewusst werden.
Gar nicht so einfach, wenn das Smartphone längst fester Bestandteil des Alltags ist. Der Spagat zwischen guter Arbeit und ständiger Nutzung schien nur mir nicht zu gelingen. Doch irgendwann las ich Beiträge und sah Videos, die erste Risse an dieses scheinbar makellose Bild zeigten. Ich merkte: Nicht nur ich werde ständig abgelenkt.

So begann die Suche nach Lösungen.
Geholfen haben mir unter anderem die Bücher „Digital Minimalism“ und „Deep Work“ von Cal Newport – sowie sein Podcast „Deep Questions“. Dort habe ich viele praktische Anregungen gefunden, wie ich digitale Ablenkung reduzieren und wieder mehr Fokus aufbauen kann.

So richtig Klick gemacht hat es bei mir, als ich begann meine Aufgaben und den Tages- und Wochenplan analog im Bullet Journal zu erstellen. Was sich anfangs nach Mehrarbeit und zu langsamen Vorankommen anfühlte, wurde schnell zum natürlichen Filter.

Ein Satz hat mir dabei besonders geholfen – und steht jetzt auf der ersten Seite meines Journals:

„If you can’t organize your day on paper, an app won’t help.“ - ellane

Kein Copilot, keine Prompts, keine ständigen Benachrichtigungen, keine künstliche Dringlichkeit.

Dafür: mehr Klarheit, weniger digitaler Lärm – und immer öfter echtes, konzentriertes Arbeiten.

Ich bin noch nicht am Ziel, aber das Journal hat für mich einen echten Unterschied gemacht.
Dieses Gefühl, wirklich konzentriert zu arbeiten, will ich nicht mehr missen.

Hallo, ich bin Robert ✌🏼

Digitaler Rebell und Experte für menschliche Arbeitswelten.
Seit 20 Jahren gestalte ich digitale Innovationen mit Blick auf das, was zählt: den Menschen.

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