Inhaltsverzeichnis
- Was bedeutet Selbstorganisation?
- Warum ist Selbstorganisation wichtig?
- Selbstorganisation lernen anhand von Beispielen
- Wie setzt man Selbstorganisation erfolgreich um?
- Fazit
Was bedeutet Selbstorganisation?
Die Selbstorganisation ist in der Systemtheorie eine Form der Systementwicklung, bei der formgebende oder gestaltende Einflüsse von den Elementen des Systems selbst ausgehen.
Auf die einzelnen Wortbestandteile geschaut:
Selbst: Nicht jemand anders, sondern man selbst. Oder ein Team selbst, statt andere Teams oder Führungskräfte.
Organisation/organisieren: Etwas systematisch erfassen und aufbauen. Auch, sich darum kümmern und verwalten.
Es geht also darum, dass sich etwas selber organisiert, sozusagen von innen heraus. Auf äußere Einflüsse wird reagiert, diese sind aber nicht für die Funktion des Systems notwendig.
Selbstorganisation ist sowohl für Einzelpersonen als auch Personengruppen wie Teams ein Thema. Die Ausgestaltung und Themenbereiche können sich dabei unterscheiden, aber auch überschneiden.
Selbstorganisation von Einzelpersonen
Bei Einzelpersonen kommt es primär auf persönliche Eigenschaften und Fähigkeiten an. Als Einzelperson kann das Thema Selbstorganisation auf folgende Bereiche angewandt werden. Hier erfolgt nur eine Auflistung, weiter unten gibt es dann Beispiele und wie Selbstorganisation erlernt und angewandt werden kann.
- Aufgabenmanagement
- Tages- und Wochenplanung
- Zeitmanagement
- Ordnung und Aufräumen
- Bereitschaft zum Lernen
- Reflexion
Es geht im Kern also darum, sich selbst »gut im Griff zu haben«.
Eigene und herangetragene Aufgaben sind zu erfassen, zu bearbeiten und eventuell auch nachzuhalten. Ein Tag oder auch eine Woche sollte möglich gut im Voraus geplant werden. Ruhezeiten und Arbeitsphasen sind zu berücksichtigen. Es sollte ein gesundes Maß an Ordnung & Sauberkeit herrschen. Aber auch die Auseinandersetzung mit sich selbst und dem Verhalten zählt zu einer guten Selbstorganisation.
Selbstorganisation von Personengruppen
In Teams kommen zusätzlich noch folgende Themen dazu:
- Projektmanagement
- Einsatz- & Urlaubsplanung
- Aufgabenverteilung
- Entscheidungsfindung
Bei Personengruppen und Teams kommen also vorrangig Themen hinzu, die sich um das Miteinander drehen.
Projekte müssen als übergeordnetes Thema organisiert werden. Urlaubs- und Schichtpläne sind nötig. Aber auch der Prozess und die Abfolge bei Entscheidungsprozessen und die Aufgabenverteilung im Allgemeinen wird durch die Gruppe vorgenommen.
Warum ist Selbstorganisation wichtig?
Das Thema der Selbstorganisation ist deshalb so wichtig, weil es bei einem selbst anfängt.
Wer sich selbst nicht managen kann, kann auch nichts anderes managen.
Es ist einfach, die Schuld und den Grund für Fehler bei Anderen zu suchen. Wenn aber jede:r bei sich selbst anfängt und bestimmte Dinge selbst organisiert, ist ein wichtiger erster Schritt getan.
Es geht darum, aktiv, eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu sein. Nicht die Führungskraft kümmert sich um Aufgaben, sondern du selbst. Du entscheidest, wie, wann und warum etwas gemacht wird. Das führt dazu, dass du dich besser mit Aufgaben identifizieren kannst und auch weißt, warum Dinge gemacht werden. Und es reduziert die Zeiten und den Kommunikationsbedarf für bestimmte Aufgaben.
Was Selbstorganisation ermöglicht, ist ein gemeinsamer Austausch und Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse aller Mitglieder eines Teams.
Nicht nur eine oder wenige Personen entscheiden, sondern jede:r bringt sich ein. Aufgaben werden nicht erledigt, weil es »von oben« bestimmt wird, sondern weil Sinn und Ergebnis klar sind und sich das Team auf deren Ausführung und die Ausgestaltung geeinigt hat. Dadurch wird oft auch die Qualität des Ergebnisses und die Motivation der Mitarbeiter:innen gesteigert.
Selbstorganisation anhand von Beispielen verstehen
Das war bis hierhin alles theoretisch. Wie kann Selbstorganisation also in der Praxis aussehen und wie lässt sich diese erlernen?
Schauen wir uns dafür noch einmal die einzelnen Themengebiete der Selbstorganisation an.
Selbstorganisation in der Praxis: Aufgabenmanagement
Ob im Privaten oder im Unternehmen, überall gibt es Aufgaben, die erledigt werden.
Es kommt darauf an, dass die Aufgabe an sich und deren Inhalte wie Priorität, Status, Fälligkeit, Mitarbeiter:innen und Notizen nicht von zentraler Stelle verwaltet werden. Diese Aspekte sollen von deinem Team oder dir selbst gesteuert und organisiert werden.
Jede:r selbst ist dafür verantwortlich, welche Aufgaben bearbeitet und welche Ressourcen verwendet werden.
Die Steuerung wird sozusagen in die kleineren Einheiten im Unternehmenskontext und zu dir selbst im Privaten gegeben. Du bist dafür verantwortlich und kannst selbstständig entscheiden, welche Aufgaben bearbeitet werden.
In der Praxis gibt es oft trotzdem geteilte Aufgabenlisten, die jede:r einsehen kann.
Dies hat eher Transparenz- als Kontrollgründe. Es geht darum, dass der Prozess nachvollziehbar bleibt und das Ergebnis nicht zwingend von einzelnen Personen abhängig sind.
Selbstorganisation in der Praxis: Zeitmanagement
Ein weiteres Beispiel für die praktische Anwendung von Selbstorganisation liegt im Bereich des persönlichen Zeitmanagements.
In vielen Unternehmen werden To-do-Listen oder Wochenpläne erstellt, in denen man die anstehenden Aufgaben in kleinere Einheiten aufteilt und mit Prioritäten und Deadlines versehen wird. Die Organisation der Aufgaben liegt dabei in der eigenen Verantwortung und es gibt keine zentrale Stelle, die den Prozess steuert oder überwacht.
Durch diese Selbstorganisation kann man effektiver und effizienter arbeiten und hat eine bessere Übersicht über eigene Aufgaben und Ziele. Dabei kann man auch seine persönlichen Arbeitsgewohnheiten und -präferenzen berücksichtigen und gezielt optimieren.
Wie setzt man Selbstorganisation erfolgreich um?
In der heutigen Arbeitswelt wird Selbstorganisation immer wichtiger. Unternehmen müssen schnell und agil auf Veränderungen reagieren können, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Selbstorganisation kann dabei helfen, die Effektivität und Effizienz der Arbeitsabläufe zu erhöhen und die Motivation der Mitarbeitenden zu steigern. In unserem vorherigen Blogpost haben wir bereits erklärt, was Selbstorganisation bedeutet und welche Vorteile sie hat. In diesem Beitrag möchten wir nun konkrete Praxistipps geben, wie Selbstorganisation erfolgreich umgesetzt werden kann.
1. Klare Ziele setzen
Um erfolgreich selbstorganisiert zu arbeiten, ist es wichtig, klare Ziele zu setzen. Diese sollten idealerweise SMART-Kriterien erfüllen, also spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sein. Wenn die Ziele klar definiert sind, können sich die Mitarbeitenden selbst organisieren und ihre Arbeit so planen, dass sie die Ziele erreichen.
2. Regelmäßiges Feedback geben
Um den Fortschritt zu verfolgen und zu optimieren, ist es wichtig, regelmäßiges Feedback zu geben. Dabei sollten nicht nur die Ergebnisse bewertet werden, sondern auch die Arbeitsprozesse und die Zusammenarbeit im Team. So können eventuelle Probleme oder Verbesserungsmöglichkeiten frühzeitig erkannt werden.
3. Agile Methoden verwenden
Agile Methoden wie Scrum oder Kanban können bei der Selbstorganisation helfen, da sie eine klare Struktur vorgeben und die Zusammenarbeit im Team fördern. Dabei wird die Arbeit in kleine, überschaubare Einheiten aufgeteilt und regelmäßige Meetings helfen dabei, den Fortschritt zu verfolgen und Probleme frühzeitig zu erkennen.
4. Offene Kommunikationskultur schaffen
Eine offene Kommunikationskultur ist ein wichtiger Bestandteil der Selbstorganisation. Jeder im Team sollte die Möglichkeit haben, Ideen und Feedback einzubringen. Nur so können Probleme frühzeitig erkannt und gelöst und die Arbeitsprozesse können kontinuierlich verbessert werden.
Fazit
Selbstorganisation ist ein wichtiger Bestandteil moderner Arbeitspraktiken. Unternehmen, die erfolgreich selbstorganisiert arbeiten, können schneller auf Veränderungen reagieren und ihre Mitarbeitenden motivieren. Um Selbstorganisation erfolgreich umzusetzen, sind klare Ziele, regelmäßiges Feedback, agile Methoden und eine offene Kommunikationskultur entscheidend. Unternehmen sollten daher darauf achten, diese Aspekte bei der Einführung von Selbstorganisation zu berücksichtigen und kontinuierlich zu optimieren.