Dem Perfektionismus entgegen. Mach den Weg zu deinem Ziel

Ich liebe es, mit Entwürfen, groben Skizzen oder rohen Ideen zu arbeiten. Merke aber auch immer wieder, dass das nicht Jede:r so sieht. Warum eigentlich?

Ob Grafikidee oder was anderes, nich jede:r kann damit arbeiten ob gewollt oder nicht. Viele wollen gleich alles Perfekt haben und es darf keine Fehler. Scahut am besten auf die Grafik unten.

Eine unfertige Grafik

🤨 Moment mal, was?

Okay. Das war etwas übertrieben und ich weiß, was du jetzt denkst:

Wie kann er so etwas online stellen? Gibt er sich keine Mühe?

Dabei sind Texte und Grafiken bei mir in einem ersten Entwurf wirklich nicht perfekt oder fertig. Nicht weil ich faul bin - bin ich schon 🙃 - oder mir keine Mühe gebe, sondern weil meiner Meinung nach selten die erste Idee die ist, die später umgesetzt wird.

Ich merke aber auch immer wieder an Reaktionen von Kolleg:innen oder Freunden, dass das nicht jeder kann. Deswegen möchte ich erklären, wieso mir grobe Entwürfe lieber sind als scheinbar perfekte Ergebnisse von Beginn an.

Wie das Pareto-Prinzip und Iterationen meine Ergebnisse formen

Ein kleiner Exkurs, auch wenn die 80/20 Regeln von Pareto oder Iterationsschleifen nichts Neues sind.

Die beiden Methoden bilden für mich die Grundlage, wieso grobe Entwürfe besser funktionieren als schöne und perfekte.

Die 80/20 Regel oder das Pareto-Prinzip

Das Pareto Prinzip als Diagram. 80% Ergebnis entsteht mit 20% Aufwand

Der italienische Ökonom Vilfredo Pareto fand Anfang des 20. Jahrhunderts heraus, dass 20 % der Bevölkerung 80 % des Bodens besitzen. Er bemerkte durch weitere Beobachtungen, dass dieses Prinzip auch in anderen Bereichen zutrifft und formulierte das sogenannte Paretoprinzip.

Viele Aufgaben lassen sich mit einem Mitteleinsatz von rund 20 % erledigen, sodass 80 % aller Probleme gelöst werden.

Das ist für mich der erste Teil: Wenig zeitlichen Aufwand betreiben, um ein erstes Gefühl für die Lösung zu bekommen.

Kurze Iterations- oder Feedbackschleifen

Die erste Idee nehmen oder Iterationen verfolgen?

Der zweite Teil besteht für mich aus kurzen Iterationsschleifen, bei denen ich eng mit meinen Kolleg:innen oder Kund:innen zusammenarbeite. Bei dieser Vorgehensweise ist es nicht notwendig, von Anfang an alles perfekt zu gestalten. Vielmehr liegt der Fokus auf einer stetigen Verbesserung und Anpassung der Lösung durch wiederholte Abstimmung und Einholen von Feedback.

Durch den Einsatz dieser agilen Methode bleibe ich eng am Problem und verhindere eine zu komplizierte oder am Kunden vorbeigehende Entwicklung. Es ermöglicht auch eine bessere Anpassungsfähigkeit an äußere Veränderungen, insbesondere bei langfristigen Projekten.

Die kurzen Feedbackschleifen spielen eine entscheidende Rolle bei dieser Herangehensweise. Sie gewährleisten eine kontinuierliche Kommunikation und ermöglichen es, auftretende Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Dadurch können auch neue Ideen und innovative Lösungsansätze schnell in den Entwicklungsprozess integriert werden.

Diese Iterationsschleifen fördert nicht nur eine effiziente Zusammenarbeit, sondern führt auch zu einer höheren Zufriedenheit der beteiligten Personen, da ihre Anliegen und Bedürfnisse laufend berücksichtigt werden.

Grobe Entwürfe sind keine Abkürzungen

Natürlich kommt man schnell zu dem Gedanken, dass man sich die restlichen 80 % Aufwand generell spart und einfach die ersten beiden Entwürfe im Kopf verwirft und die dritte Idee dann die Richtige ist. So einfach ist es nicht.

Mein Vorgehen nach Paretoprinzip und Iterationen bedeutet nicht, dass ich alles schnell hinschludere oder mir selbst Feedback gebe. Wichtig ist, dass man für Top-Ergebnisse trotzdem den zusätzlichen Aufwand betreiben muss. Er ist für mich nur nicht gleich von Beginn an notwendig.

Iterationsschleifen müssen, wenn möglich, mit Kunden gedreht werden und nicht nur im Zwiegespräch mit sich selbst. Echtes Feedback ist wichtig, um zu lernen und das Gelernte anzuwenden.

Das klingt jetzt vielleicht recht hochtrabend, aber auch bei Kleinigkeiten hilft Feedback bei der Verbesserung. Manchmal stört ein Wort oder eine Farbnuance. Diese Feinheiten bekommt man aber nur im Prozess mit und nicht, wenn man diesen von Anfang an versucht zu umgehen.

Wie mir Entwürfe bei meiner Arbeit helfen und diese greifbar machen

Skizzen und Entwürfe hat sicher jeder schon einmal angefertigt, diese aber nicht geteilt. Genau hier sehe ich aber einen großen Vorteil.

Ist ein Entwurf erst einmal für Andere sichtbar, können Meinungen auch wirklich ausgetauscht werden. Ich hatte schon öfter den Fall, dass sich im Brainstorming unterschiedliche Parteien wegen der Ausführung einer Idee gezofft haben. Hier hatte aber jeder sein eigenes Bild im Kopf und hat mit diesem Bild argumentiert. Ein wirklicher Austausch und Feedback ist so nicht möglich.

Teile ich meine Gedanken und Ideen aber und mache sie so greifbar, dann fällt das Feedback auch ganz anders aus. Konkret und nachvollziehbar statt diffus und mit anderen Grundlagen.

Warum ich lieber mit Entwürfen starte und mich Perfektion mich blockiert

Das Bessere ist der Feind des Guten.

Als letzten Punkt möchte ich noch erwähnen, dass diese Art des Arbeitens für mich auch ein Weg ist, überhaupt zu starten.

Wie oft habe ich bereits Ideen im Kopf bis ins kleinste Detail durchgedacht und dann verworfen, weil es ja so nie funktioniert?
Oder ich habe etwas angefangen, aber entmutigt aufgehört, weil es nicht perfekt war?
Ich weiß es nicht, aber sicherlich zu oft.

Wenn ich aber mit kleinen Schritten starte, ergibt sich für mich der Rest oft auf dem Weg. Unüberwindliche Hindernisse lösen sich mit Abstand oder Feedback von Kolleg:innen.

You Miss 100% Of The Shots You Don't Take.

In diesem Sinne: Schreib mir doch gerne, was dich gerade beschäftigt und wir tauschen uns aus. Ganz ohne Urteil 😊

Robert Janus Profilfoto
Hallo, ich bin Robert ✌🏼

Digitaler Rebel & Experte für eine menschliche Arbeitswelt.
Mit über 20 Jahren Erfahrung im digitalen und agilen Umfeld unterstütze ich Dich und Dein Unternehmen, wirtschaftlichen Erfolg und technologische Innovationen mit einer menschenzentrierten Kultur zu verbinden.

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