Jeder kann Geschichten erzählen, manchmal fehlt einfach nur eine kleine Hilfestellung.
Ich möchte dir ein kleines Tool vorstellen, welches dir in diesen Situationen hilft.
Auch wenn du keine Kinder hast, kannst du es als kreativen Check-in für einen Workshop oder als Auflockerung nach der Mittagspause nutzen. Du kannst es auch nutzen, wenn du dich in eine kreative Stimmung bringen möchtest. Die ganze Übung dauert weniger als 5 Minuten und kann auch ohne Rechner durchgeführt werden.
Im Grunde ist erzählen oder schreiben einfach.
Es fehlen in diesen Situationen nicht wirklich die Worte, sondern es sind eher zu viele im Kopf. Es sind zu viele Möglichkeiten und man kann sich nicht entscheiden. Eine kleine, festgelegte Auswahl an Themen und die Geschichte lässt sich einfacher greifen.
Mit festgelegtem Thema und „Brotkrümeln“ am Wegesrand geht es deutlich einfacher.

Mit Fokus und festgelegten Themen kann jeder eine kurze Geschichte erzählen
Hier kommt ein kleines Tool ins Spiel.
Mit diesem werden dir neun Themenbereiche an die Hand gegeben und du kannst dich an diesen orientieren. In welcher Reihenfolge du die Bilder abarbeitest, ist egal. Es müssen auch nicht alle Bilder benutzt werden. Es geht eher darum, eine kleine Hilfestellung zu erhalten.
Das Tool zeigt dir dabei immer neun Bilder aus einer Auswahl an über 50 Bildern insgesamt. So erhältst du eine abwechslungsreiche Auswahl und kannst auch jederzeit neu anfangen, wenn dir zu den Bildern nichts einfällt.
Ich gebe dir hier ein Beispiel für neun zufällige Bilder und mein Geschichtenentwurf dazu.

Endlich fand sie die richtige DVD. Im Schuppen neben dem Spaten und anderem Werkzeug lag sie in einer Kiste. Die DVD mit dem Video von Opa's Haus.
Sie erinnerte sich sofort an all die Spiele, die sie zusammen gespielt hatten. Wie sie immer nach der Schule zum Kaffee vorbeigekommen war. Und wie sie zusammen im Urlaub in den Alpen waren.
Und auch an ihren letzten gemeinsamen Ausflug, bei wunderschönem Sonnenschein zum Freizeitpark. Noch einmal durfte sie seine Hand halten …
Auch wenn an mir kein herausragender Geschichtenerzähler verloren gegangen ist, so hilft mir dieses kleine Tool immer wieder verschiedene Themen miteinander zu verbinden.
So bereitest du einen kreativen Check-in für Workshops oder Meetings vor
Wie bereits erwähnt, eignet sich das Tool hervorragend für Meetings oder Workshops.
Für einen kreativen Workshop-Check-in kannst du dir im Vorfeld neun Bilder auswürfeln lassen und diese als Screenshot oder ausgedruckt mit in den Workshop nehmen. Nun gibst du allen Teilnehmer:innen ein paar Minuten Zeit und lässt sie ihre eigenen Geschichten schreiben. Im Anschluss kann jede:r die Geschichte erzählen und ihr werdet sehen, dass selbst mit den vorgegebenen Themen die Geschichten sehr unterschiedlich sind.
Ich benutze die Methode sehr gerne, um alle Teilnehmer:innen in eine kreative Grundstimmung zu versetzen.
Keine Geschichte gleicht der Anderen
Ich habe diese Übung schon oft durchgeführt und hatte selbst mit gleichen Symbolen und mehreren Teilnehmern noch keine Geschichte doppelt gehört.
Selbst mit der starren Vorgabe, dass die ersten drei Bilder für den Anfang, die mittleren drei Bilder für den Mittelteil und die letzten drei Bilder für das Ende der Geschichte benutzt werden sollen, gibt es ausreichend Vielfalt. Jede:r macht aus den Bildern im Kopf eine eigene Geschichte. Manchmal hat man direkt eine bestimmte Erinnerung vor Augen oder wird an etwas anderes erinnert.
Ich bin immer wieder begeistert, welch unterschiedliche Wege und Assoziationen in die Geschichten eingebaut werden.
Und keine Angst, du kannst das Tool vielfach ausprobieren, bis sich die Bilder wiederholen. Ich habe insgesamt 56 Bilder für die Geschichten in der Sammlung und es werden in jedem Durchgang 9 Stück ausgewählt. Dadurch ergeben sich laut Kombinatorik (ungeordnet und ohne Wiederholung) 7.575.968.400 Möglichkeiten.